Helmut Horten

deutscher Kaufmann; Gründer und Eigentümer Helmut Horten GmbH; sein Unternehmen entwickelte sich nach 1948 zu einem dem größten Warenhauskonzern der Bundesrepublik; ab 1969 schrittweiser Verkauf des Unternehmens, 1971 Rückzug aus Unternehmen; später "Steuerflucht" in die Schweiz und posthume Einschätzung als "Profiteur des NS-Regimes"

* 8. Januar 1909 Bonn

† 30. November 1987 Madonna del Piano/Tessin (Schweiz)

Herkunft

Helmut Horten wurde 1909 in Bonn geboren. Sein Vater Josef Emil August Horten war Jurist und Senatspräsident am Oberlandesgericht Köln. Sein Patenonkel, der Dominikaner Titus Maria Horten, starb nach einem NS-Schauprozess 1936 in Haft, was aber offenbar den guten Verbindungen H.s zum NS-Unrechtsregime keinen Abbruch tat (s. u.).

Ausbildung

Nach dem in Köln abgelegten Abitur ließ sich H. bei Leonhard Tietz in Düsseldorf zum Textilkaufmann ausbilden.

Wirken

Vom Textilkaufmann zum Kaufhausmagnaten

Vom Textilkaufmann zum KaufhausmagnatenNach kurzer Tätigkeit im Duisburger Textilkaufhaus Gebr. Alsberg konnte der damals erst 27-jährige H. im Mai 1936 dieses bekannte Kaufhaus von seinen jüdischen Besitzern übernehmen. Damit profitierte er von der sog. "Arisierung", bei der jüdische Geschäftsleute vom seit 1933 herrschenden NS-Regime zur Abgabe ihrer Vermögenswerte gezwungen wurden und mit der Emigration der rassistischen Verfolgung entkamen oder in den NS-Vernichtungslagern ermordet wurden. Auch die Eigentümer des ...